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16.07.2021 - erschienen in: Deutsches Handwerksblatt Nr. 12, Regionalausgabe PfalzGanz schön bunt!

Im zweiwöchigen Grundkurs für Fahrzeuglackierer lernen die Auszubildenden nicht nur die Grundlagen kennen, sondern fertigen selbst Design-Lackierungen an.

„Ich wollte schon immer etwas mit Autos machen. Etwas Kreatives, deshalb habe ich mich für die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer entschlossen“, sagt Mourice und zeigt auf die vor wenigen Stunden fertig lackierten Modellmotorhauben. Mourice ist einer der Teilnehmer am Grundkurs für Auszubildende im Fahrzeuglackierer-Handwerk. Der 10-tägige Kurs findet traditionell in der zweiten Hälfte des ersten Ausbildungsjahres statt. Erstaunlich, welche Ergebnisse die jungen Lackierer bereits vorweisen können.

Oliver Schäfer, Ausbildungsmeister der Fahrzeuglackierer im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer in Kaiserslautern, ist stolz auf seine Teilnehmer: „Hier sieht man, was eine besonders motivierte, wissbegierige und engagierte Gruppe in zwei Wochen alles lernen kann.“ An den kleinen Modellmotorhauben wurde beispielsweise der optimale Schichtaufbau nach Herstellerangaben geübt. Dafür wird auf dem verzinkten Stahlblech ein abgestufter Schichtaufbau nachgebaut. Am Ende des Kurses können die Motorhauben mitgenommen und zu Hause oder im Betrieb vorgezeigt werden.

Darüber hinaus lernen die jungen Fahrzeuglackierer die Grundlagen der Instandsetzung bei Kraftfahrzeugen, das heißt das Spachteln und Füllern sowie das Schleifen und Vorbereiten der Oberfläche bis hin zur Lackierung. Nach der Lackierung wird der Lack begutachtet und beurteilt: Passt der Farbton? Gibt es noch kleine Farbunterschiede? Schon Nuancen sind hier ausschlaggebend.

Und dann wird es richtig bunt: Die Auszubildenden erfahren von Oliver Schäfer die Grundlagen, wie man eine Design Lackierung anfertigt. Dazu werden selbst entworfene Skizzen auf bereitgestellte Untergründe übertragen. So entstanden im Laufe der beiden Wochen lackierte Metallplatten und bunte Design- Tonnen, die zu stylischen Sitzmöbeln umfunktioniert werden. Die anderen Gewerke, die im Berufsbildungs- und Technologiezentrum ausgebildet werden, können sich demnächst über die neuen Hocker freuen. Die Auszubildenden waren begeistert, hier mit sonst nicht so gängigen Farben und Glitzereffekten zu arbeiten. „Design-Lackierungen sind ideale Übungsbeispiele dafür, Farben nach Kundenwunsch richtig zu rezeptieren“, so Schäfer.

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„Die Designplatten und die Modellmotorhauben haben mir am meisten Spaß gemacht“, sagt Azubi Elias. Das genaue Arbeiten beim Abkleben sei eine Herausforderung. Auch Kursteilnehmer Gabriel geht nach dem zweiwöchigen Kurs zufrieden nach Hause: „Die Überbetriebliche Ausbildung ist super ausgestattet. Hier gibt es viele moderne Materialien von verschiedenen Herstellern, die man in der Ausbildungswerkstatt nicht kennenlernt. Außerdem kann ich hier viel mehr lackieren und bekomme direkt ein persönliches Feedback.“
Auf jeden persönlich einzugehen, ist für Ausbildungsmeister Oliver Schäfer besonders wichtig. Und es zahlt sich aus, da die motivierte Truppe viel mehr Projekte während ihres Grundkurses umsetzen konnte als geplant.