07.12.2023Bund zu Gast bei der Handwerkskammer der Pfalz
Vollversammlung: Handwerkskammer der Pfalz erhält Fördermittel von Bund und Land zum geplanten Neubau eines Bildungszentrums und verabschiedet neuen Wirtschaftsplan
In der Sitzung der Vollversammlung der Handwerkskammer der Pfalz am 7. Dezember erläuterte Kammerpräsident Dirk Fischer die weitere Vorgehensweise zum geplanten Neubau eines Berufsbildungs- und Technologiezentrums in Neustadt. Zu Gast waren vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Alexandra Kurz, Leiterin des Bereichs "Überbetriebliche Berufsbildungsstätten" sowie Marlies Otto und Stefanie Maldonado aus dem gleichen Fachbereich. Gemeinsam mit Ruth Boekle aus dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium legten sie den Vollversammlungsmitgliedern die Fördermodalitäten von Bund und Land für den Neubau des Bildungszentrums transparent und ausführlich dar.
Kurz führte aus, dass alle Voraussetzungen für die Förderung durch den Bund vorlägen. Sie bezeichnete den Neubau der Bildungsstätte als alternativlos, da dies die wirtschaftlichste Variante im Vergleich zur Sanierung darstelle. Sie bescheinigte der Handwerkskammer, einen guten Weg beschritten zu haben, um ein großes und wichtiges Projekt für die Ausbildung künftiger Fachkräfte zeitnah voranzubringen. Der Bund hat in Aussicht gestellt, Zuschüsse für den Neubau in Höhe von 45 Prozent der Bausumme zu gewähren. Nun stehe laut Kammerpräsident Fischer dem Bauvorhaben in Neustadt nichts mehr im Wege, da auch bereits der entsprechende Beschluss der Vollversammlung für den Erwerb des Grundstücks vorliege. Bei der heutigen Sitzung der Vollversammlung schlossen sich die Mitglieder den Ausführungen der Experten an und beschlossen einstimmig die Änderung des Bauwirtschaftsplans mit der Neuerrichtung eines Berufsbildungs- und Technologiezentrums am Standort Neustadt, in dem die derzeitigen Bildungszentren Ludwigshafen und Landau zusammengelegt werden.
Im Vorfeld standen sorgfältige und umfangreiche Untersuchungen zur perspektivischen Nutzung, der Wirtschaftlichkeit, den Kosten und der Förderfähigkeit des Projektes. Es wurde eingehend geprüft, ob eine Sanierung des bestehenden Gebäudes oder ein energetisch gut aufgestellter Neubau die bessere Variante sei.
Nach dem Vorliegen unabhängiger Gutachten haben sich Bund und Land für die Neubauvariante ausgesprochen, zumal die in Aussicht gestellten Fördergelder nur für eine Modernisierung und nicht für eine Sanierung gewährt werden. Die Gäste vom BIBB sicherten ihre Unterstützung bei der Finanzierung und Umsetzung des Vorhabens zu. Auch das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit einer zusätzlichen 20-prozentigen Förderung des Bauprojektes. Rückfragen aus dem Plenum zum bisherigen Planungsverlauf, den Förderbedingungen und zur Wirtschaftlichkeit wurden von den Planungsverantwortlichen der Handwerkskammer und den Experten von Bund und Land beantwortet.
Nun stehe im neuen Jahr der Erwerb des Grundstückes und ein Architekturwettbewerb an, um ein geeignetes Architekturbüro zu finden, erklärte Kammerpräsident Dirk Fischer. Zur Steuerung und Begleitung des Bauprojektes würden Experten zur bau- und vergaberechtlichen Betreuung hinzugezogen. "Bei dem Neubau handelt es sich um ein "Generationenhaus", das dem Handwerk in der Pfalz für die nächsten Jahrzehnte als zukunftsweisender und attraktiver Bildungsstandort dient", sagte Fischer. Durch regelmäßige Prüfungen der Kosten in allen Bauphasen werde man alles daransetzen, die Finanzierung im geplanten Rahmen zu halten.
Der Beschluss, ein neues Bildungszentrum zu bauen, fiel in einem aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, erklärte Fischer. Das Bauhauptgewerbe bereite zurzeit große Sorgen. Dies habe die jüngste Konjunkturumfrage ergeben. Knapp die Hälfte der befragten Baubetriebe meldete einen geringeren Auftragsbestand als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dennoch sei eine Insolvenzwelle bisher ausgeblieben; der Bestand der eingetragenen Mitgliedsbetriebe habe sich im ablaufenden Jahr insgesamt sogar leicht erhöht. Auch bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen gebe es einen leichten Aufwärtstrend. Dennoch bliebe das Thema Nachwuchs- und Fachkräftesicherung das Megathema im Handwerk. Anschließend wurde der Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 von der Vollversammlung der Handwerkskammer der Pfalz mit einem Volumen in der Erfolgsrechnung von rund 27,4 Mio. und im Finanzplan von 10,4 Mio. Euro verabschiedet.
Für mindestens 25 Jahre Verdienste um das pfälzische Handwerk wurden die Mitglieder der Gesellenprüfungsausschüsse Hermann Enkler, Konditor aus Kirchheimbolanden und Michael Tzigiannis, Zahntechniker aus Kaiserslautern, mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.
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