Moritz Leppla (1)
Moritz

Erfahrungsbericht Moritz, Tischler, Fachkraft - 14 Wochen in Spanien

Praktikum in Valencia

Nach etwas Organisation startete mein Praktikum in Valencia am 13.9.2021. Ich flog schon drei Tage früher hin und nutzte dieses Wochenende vor Arbeitsbeginn, um mir ein gebrauchtes Fahrrad zu kaufen und meine Umgebung schon etwas kennenzulernen.

Mein Praktikum bestand aus zwei Teilen. Zuerst zwei Monate und eine Woche bei einem Schiffsbauer/-schreiner in einem Jachthafen. Meinen Arbeitsweg dorthin konnte ich immer mit dem Fahrrad zurücklegen, immer vorbei an einer der größten Sehenswürdigkeiten Valencias. Der Ciudad de les Artes.
Danach noch einen Monat bei einem Restaurator in Godella, einem Stadtteil im Norden der Stadt, diesen Arbeitsweg habe ich meist mit der Metro zurückgelegt.

An meinem ersten Arbeitstag beim Schiffsbauer wurden mir der Chef, Joaquin, und die beiden Mitarbeiter, Jorge und Julian, vorgestellt. Die erste Woche wurde sehr heiß, da wir bei 34 Grad und Sonne auf einer kleinen Jacht das Deck ersetzen mussten. Dafür mussten wir mehrere Tage lang Schablonen bauen, die die runden Formen der begehbaren Oberfläche des Bootes wiedergaben. Es sollte ein Deck aus Teakholz werden und in den nächsten Wochen arbeitete ich auch weiterhin sehr viel mit etwas exotischeren Hölzern, als ich es von meiner Ausbildung gewohnt war.

Nach ein paar Wochen hatte ich mich recht gut eingelebt, auch wenn vor meinem WG-Zimmerfenster in lauter Club war, der mich manchmal eher schlecht schlafen ließ, da es sehr heiß war und mein Fenster nachts offen stehen musste.

Auch mit meinen Mitbewohnern verstand ich mich gut. Mein Spanisch wurde auch immer besser, auch wenn ich mir oft mit Englisch helfen musste. Mit meinem Mitbewohner, Jaime, freundete ich mich gut an und wir gingen öfter auf ein AfterWork-Cerveza und ein paar Tapas in die umliegenden Bars.

Auf der Arbeit lernte ich viel dazu, bekam einige eigene Projekte. Zum Beispiel das Einkürzen eins Tisches aus Sapeli-Holz oder das Anlegen einer Holzartensammlung, welche kleine per Hand ausgehobelte Stücke (100x60x15) enthielt.
Nach circa 3 Wochen im Betrieb, kam Joaquin mit der kleinen Lola an. Mein Chef hatte sich einen kleinen Hundewelpen zugelegt. Sie hieß Lola und war fortan unser Werkstatthund. Also war ständig etwas los.

Meine nächste Arbeitsstelle war ein Restaurationsbetrieb. Mein dortiger Chef hieß Alejandro und die Mitarbeiter hießen Eduardo und Mirella. Dort baute ich Fenster, schliff alte Möbel ab, lackierte diese neu und vieles mehr.
Ich lernte viel darüber, wie man altes Möbel wieder "aufmöbelt".
Die Atmosphäre war sehr entspannt und es lief immer Musik, von spanischen Klassikern bis zur guten, alten Rockmusik.

Abschließend kann ich sagen, dass ich die Zeit in Valencia sehr genossen habe. Ich habe viel in meinem Handwerk dazugelernt. Ich habe mein Spanisch enorm verbessert, es war ja kaum vorhanden bevor ich die Reise antrat. Ich habe viele neue Freunde kennengelernt, die ich hoffentlich bald wiedersehen kann.

Ich kann jedem jungen Handwerker empfehlen ein Auslandspraktikum zu machen. Man lernt einfach so vieles, auch wie es ist sich auf eigene Faust in einem fremden Land durchzuschlagen. Man lernt Land und Leute kennen.

Moritz Leppla (15)
Moritz

Moritz Leppla (17)
Moritz

Moritz Leppla (28)
Moritz