Interview - 22.01.2021 - erschienen in: Deutsches Handwerksblatt Nr. 1, Regionalausgabe PfalzFünf Fragen an unsere Landesbesten
Die besten Jungmeister ihres Handwerks in Rheinland-Pfalz wurden geehrt, darunter auch zwei frischgebackene Meister aus der Pfalz.
Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau hat einen neuen Preis für die besten Meisterprüflinge in Rheinland-Pfalz im Bereich der Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern und der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. Damit soll die besondere Bedeutung der beruflichen Fort- und Weiterbildung – insbesondere der Meisterprüfung – herausgestellt und die Leistungen der Besten gewürdigt werden.
Als Preisträger wurden auch zwei Jungmeister aus dem Kammerbezirk der Handwerkskammer der Pfalz ausgezeichnet: Sven Dambach aus Dudenhofen hat im Jahr 2019 die beste Meisterprüfung im Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk in Rheinland-Pfalz abgelegt. Melanie Lauck aus Ollmuth wurde als beste Schornsteinfeger-Jungmeisterin ausgezeichnet.
Handwerkskammer: Heute sind Sie zwei der besten Jungmeister in Rheinland-Pfalz. Wie fanden Sie den Weg ins Handwerk?
Lauck: Ich bin schon früh mit dem Beruf des Schornsteinfegers in Kontakt gekommen, da mein Vater ebenfalls Schornsteinfegermeister ist. Allerdings wollte ich schon immer eine handwerkliche Tätigkeit ausüben und konnte deshalb schon früh eingrenzen, wo meine berufliche Reise hingehen soll.
Dambach: Ich hatte ebenfalls schon früh Spaß und Interesse am handwerklichen Arbeiten. Die konkrete Entscheidung für eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK fiel aber erst zum Ende der Schulzeit.
Handwerkskammer: Was macht Ihnen an Ihrem Beruf am meisten Spaß, was fasziniert Sie?
Lauck: Der Kundenkontakt, die Kundenberatung bei Problemen und die damit verbundenen täglichen Herausforderungen. Aber auch die tägliche Arbeit, das heißt Schornsteine reinigen und Heizungsanlagen messen, macht mir Spaß. Der Ausblick über die Dörfer und das Landschaftsbild ist atemberaubend und etwas Besonderes für mich, was ich täglich genieße.
Dambach: Durch die Vielfältigkeit des Berufs und die sich ständig weiterentwickelnden Technologien wird es nie langweilig. Jeder Tag bietet neue Herausforderungen. Am Ende des Tages seine Arbeit sehen zu können und in Gesichter von zufriedenen Kunden zu schauen, ist immer etwas Besonderes.
Handwerkskammer: Nun gehören Sie zur „1. Liga“ des Handwerks. Was hat Sie dazu motiviert, Ihren Meister-Abschluss zu machen? Immerhin ist das mit einigem Aufwand verbunden.
Lauck: Meine größte Motivation war die Möglichkeit der Weiterbildung in meinem Berufsfeld, um anschließend weitere, vielfältigere Aufgaben zu übernehmen.
Dambach: Die Möglichkeit, beruflich und finanziell aufzusteigen, war mit Sicherheit die größte Motivation für den Meisterbrief. Aber auch die fachliche und persönliche Weiterentwicklung sind ein Ansporn.
Handwerkskammer: Wie wird es mit der erfolgreichen Meisterprüfung in der Tasche jetzt beruflich für Sie weitergehen?
Lauck: Derzeit bilde ich bei meinem Arbeitgeber einen Auszubildenden aus. Langfristig möchte ich einen eigenen Bezirk verwalten.
Dambach: Einen Wechsel in die Selbstständigkeit strebe ich zurzeit nicht an. Ich möchte weiterhin bei meinem derzeitigen Arbeitgeber tätig sein und mich dort in meiner Funktion als Meister weiterentwickeln.
Handwerkskammer: Was würden Sie anderen Jugendlichen mit auf den Weg geben, die noch unentschlossen sind, ob sie eine handwerkliche Ausbildung beginnen sollen?
Lauck: Jugendliche sollten auf jeden Fall die Chance nutzen, ein Praktikum zu absolvieren. Dadurch können sie herausfinden, welcher Beruf am besten zu ihnen passt und ihnen am meisten Freude bereitet. Sie sollten sich über die zahlreichen Möglichkeiten im Handwerk informieren, da es genügend freie Arbeitsplätze und somit Zukunftschancen gibt.
Dambach: Auf jeden Fall! Eine Ausbildung im Handwerk bietet eine solide Grundlage, auf die man im wahrsten Sinne aufbauen kann, um eine erfolgreiche berufliche Karriere zu starten.