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Interview - 11.02.2022 - erschienen in: Deutsches Handwerksblatt Nr. 2, Regionalausgabe PfalzFünf Fragen an unsere Landesbesten

Drei der besten Jungmeister des Landes Rheinland-Pfalz kommen aus der Pfalz. Sie wurden für die jeweils beste Meisterprüfung 2020 in ihrem Gewerk ausgezeichnet.

Im Dezember zeichnete das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau zum zweiten Mal in Folge die besten Meisterprüflinge in Rheinland-Pfalz aus. Der Landesbestenpreis wurde 2020 erstmals im Bereich der Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern und der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz vergeben. Er soll die Leistungen der Besten würdigen und die besondere Bedeutung der beruflichen Fort- und Weiterbildung – insbesondere der Meisterprüfung – herausstellen. Unter den Geehrten waren auch eine junge Meisterin sowie zwei frischgebackene Meister aus der Pfalz: Julia Drumm aus Matzenbach hat im Jahr 2020 die beste Meisterprüfung im Friseurhandwerk abgelegt. Jonas Schimpf aus Enkenbach-Alsenborn wurde als bester Landmaschinenmechanikermeister ausgezeichnet. Bester Metallbauermeister wurde Tobias Schönwitz aus Rottendorf. Wir haben mit zwei Preisträgern über ihr Handwerk und ihren Weg zum Meister gesprochen.

Handwerkskammer: Heute gehören Sie zu den besten Jungmeistern in Rheinland-Pfalz. Wie fanden Sie den Weg ins Handwerk?

Schimpf: Das Handwerk hat in unserer Familie schon eine lange Tradition – gerade in der Landwirtschaft. Nach einem anfänglichen Maschinenbaustudium habe ich schnell gemerkt, dass ich in der Praxis besser aufgehoben bin und mich dort besser entfalten kann.

Drumm: Nach meiner ersten Ausbildung zur Restaurantfachfrau wurde mir klar, dass ich Spaß am Kundenkontakt habe. Ich war aber in der Gastronomie nicht zu hundert Prozent angekommen. Nach einem Praktikum in einem Friseursalon wurde mein Interesse für dieses Handwerk geweckt und ich begann die Ausbildung zur Friseurin. Diese Entscheidung habe ich nie bereut.

Handwerkskammer: Was macht Ihnen an Ihrem Beruf am meisten Spaß, was fasziniert Sie?

Schimpf: Die Abwechslung: Kein Tag ist wie der andere und man lernt jeden Tag dazu. In der Landmaschinentechnik kamen in den letzten 15 Jahren extrem viele neue Technologien zum Einsatz, die es zu erlernen gibt. Der Umgang damit fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

Drumm: Friseurin ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf. Durch meine Kreativität und handwerkliches Geschick kann ich viele Menschen sehr glücklich machen. Das motiviert mich jeden Tag aufs Neue.

Handwerkskammer: Nun gehören Sie zur „1. Liga“ des Handwerks. Was hat Sie dazu motiviert, Ihren Meister Abschluss zu machen? Immerhin war das mit einigem Aufwand verbunden.

Schimpf: Zum einen der Abschluss an sich, der mich dazu berechtigt, das Niveau 6 im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) zu führen und mich somit auf Bachelor-Niveau zu bewegen. Dadurch stehen mir viele Wege offen – sowohl in meinem Beruf als auch bei meinem Arbeitgeber. Eine weitere Motivation ist, das Erlernte fachlich auch an andere weitergeben zu können und zu dürfen, beispielsweise an Auszubildende.

Drumm: Ich habe schnell gemerkt, dass der Friseurberuf der richtige für mich ist. Nach zwei Jahren Berufserfahrung fühlte ich mich sicher genug, mich weiterzuentwickeln und mich der Meisterprüfung zu stellen. Wenn man mit Spaß und Leidenschaft bei der Arbeit ist, ist es das einzig Richtige, alle Aufstiegsmöglichkeiten zu nutzen.

Handwerkskammer: Wie wird es mit der erfolgreichen Meisterprüfung in der Tasche jetzt beruflich für Sie weitergehen?

Schimpf: Zunächst werde ich mich auf meine aktuelle Arbeit im Unternehmen und auf meine Familie konzentrieren. Allerdings schließe ich den Weg in die  Selbstständigkeit, beispielweise nebenberuflich, für die nächsten Jahre nicht aus.

Jonas Schimpf_bearbeitet
Elisa Marx

Landesbeste_Drumm Julia
Franziska Drumm

Drumm: Ich werde bald meinen eigenen Salon eröffnen, mich selbst verwirklichen und mir somit einen großen Traum erfüllen.

Handwerkskammer: Was würden Sie anderen Jugendlichen mit auf den Weg geben, die noch unentschlossen sind, ob sie eine handwerkliche Ausbildung beginnen sollen?

Schimpf: Das Handwerk ist unsere Zukunft, ohne uns geht es nicht. Es gibt einen großen Bedarf an Handwerkern in allen Gewerken. Die Auftragslage wächst immer weiter und ein Ende ist nicht in Sicht. Somit ist man als Handwerker sehr gut für die Zukunft gerüstet und muss sich keine Gedanken um Arbeitslosigkeit machen.

Drumm: Berufe im Handwerk sind Berufe mit Zukunft. Denn gute Handwerker werden immer Arbeit finden. Außerdem ist es, wie ich finde, ein gutes Gefühl, am Ende des Tages zu sehen, was man geschafft hat – das Ergebnis der eigenen Arbeit.