Oliver Bähr (l.) demonstriert Dr. Till Mischler (r.) den Einsatz der Maschine.
17.09.2021 - erschienen in: Deutsches Handwerksblatt Nr. 15, Regionalausgabe PfalzInnovationspreis für die Fingerhacke
Weinbautechnik Bähr ist spezialisiert auf herbizidfreie Unterstockbearbeitung im Wein- und Obstbau. Für die selbst entwickelte und produzierte „Fingerhacke“ erhielt das Unternehmen den Innovationspreis 2021 des Landes Rheinland-Pfalz.
„Ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, bewertet Oliver Bähr, Inhaber der Firma Weinbautechnik Bähr, die Entwicklung seines Unternehmens. Bereits im elterlichen Betrieb machte er sich mit der Landmaschinenmechanik vertraut und ist nun seit 1983 in der Weinbautechnik tätig.
Dr. Till Mischler, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, informierte sich bei seinem Betriebsbesuch über die innovativen Produkte des Ilbesheimer Unternehmens. „Das Firmengebäude am Standort in Ilbesheim wurde 2009 erbaut und bedarf nun dringend einer Erweiterung“, sagt der Firmenchef, wobei es schwierig sei, vor Ort weitere Flächen zu erwerben. Der Betrieb hat sich auf Weinbautechnik spezialisiert und entwickelt seit 2014 neue Geräte und Maschinen zur mechanischen Beseitigung der Beikräuter am Weinberg sowie zur effizienten Bodenbearbeitung rund um die Rebe. Dieses Jahr wurde der Betrieb für die Erfindung der sogenannten „Fingerhacke“ mit dem Innovationspreis des Landes Rheinland- Pfalz in der Kategorie „Handwerk“ ausgezeichnet. Das Unternehmen exportiert mittlerweile etwa 75 Prozent seiner Produkte: Hauptabnehmer ist Frankreich, doch liefert Bähr auch nach Übersee. Selbstverständlich werden die von ihm hergestellten und vertriebenen Geräte auch in der eigenen Werkstatt gewartet und repariert.
Die Fingerhacke wurde mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.
Mit dem erwarteten Aus des Unkrautbekämpfungsmittels Glyphosat zum Ende des Jahres 2023 erhofft sich Bähr weitere Absatzmärkte. „Für die Weinqualität ist die mechanische Bodenbearbeitung sowieso besser. Denn gelockerte Böden nehmen viel mehr Nährstoffe und Sauerstoff auf“, erläutert er.
Für die Zukunft hat der Firmeninhaber schon viele neue Geschäftsideen und auch schon neue Patente angemeldet. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 32 Mitarbeiter, davon 5 Auszubildende. Dr. Till Mischler: „Wir beglückwünschen das Unternehmen zum diesjährigen Innovationspreis des Landes und werten diese Prämierung als ein Zeichen dafür, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Handwerk eine immer größere Rolle spielen“.