Netzwerkveranstaltung berufliche Orientierung
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20.08.2021 - erschienen in: Deutsches Handwerksblatt Nr. 13, Regionalausgabe PfalzNetzwerkveranstaltung zur beruflichen Orientierung

Handwerkskammer der Pfalz lädt zur Pilotveranstaltung, um die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Elternvertretung, Schule und der Kammer zu stärken.

Wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Handwerkskammer, Lehrkräften und Eltern in der Berufsfindungsphase ist, zeigt die erste Netzwerkveranstaltung zur beruflichen Orientierung der Handwerkskammer der Pfalz. Geschäftsbereichsleiterin Berufsbildung, Rita Petry (l.), und die Referentin für Nachwuchssicherung und Bildungspolitik der Handwerkskammer, Julia Weber (Mitte), luden Eltern und Lehrer aus 20 regionalen Schulen ins Kaiserslauterer Berufsbildungsund Technologiezentrum ein. Rita Petry begrüßte die Teilnehmer und erklärte, wie eng viele handwerkliche Ausbildungsberufe heute mit smarten Technologien verzahnt sind. Ihr Wunsch an die Berufswahlkoordinatoren in den Schulen ist es, den Schülern die Karriereoptionen des Handwerks aufzuzeigen und ihnen „Lust aufs Handwerk“ zu machen.

Julia Weber erläuterte die Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt: „Es gibt zwar viele unbesetzte Ausbildungsplätze, aber auch viele unversorgte Bewerber. Zudem brechen etwa 30 Prozent der Studierenden vorzeitig ihr Studium ab. Etwa ein Viertel der Auszubildenden bricht ebenfalls die Ausbildung ab oder wechselt den Beruf.“ Umso wichtiger sei die rechtzeitige Berufsorientierung und Information für Schulabgänger sowie deren Eltern und Lehrer als relevante Berufswahlbegleiter. Dies gelte vor allem vor dem Hintergrund von über 300 Ausbildungsberufen und rund 10.000 Studiengängen in Deutschland.

Holger Schaan vom pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz erläuterte in seinem Impulsvortrag die Elternarbeit in der Berufsorientierungsstrategie des Landes Rheinland-Pfalz. Ziel sei es, die Eltern durch Information und Vernetzung in ihrer beratenden Funktion zu stärken. Die Elternarbeit beim Übergang von der Schule in den Beruf müsse systematisiert werden, um die Eltern langfristig als aktive Begleiter in den Berufswahlprozess einzubinden. Mit verschiedenen Veranstaltungsformaten wie BO-Cafés, Schüler-Eltern-Workshops oder einer sogenannten Elternkompetenzkartei können Eltern und Kinder gemeinsam die beruflichen Wünsche und Vorstellungen reflektieren und so einen Überblick über den Prozess von der beruflichen Orientierung bis hin zur Realisierung erhalten. Rege diskutierten die Teilnehmer darüber, wie Eltern als Netzwerkpartner eingebunden und motiviert werden können, eine aktive Rolle in der Berufsorientierungsphase ihrer Kinder zu übernehmen.

Gemeinsam mit Julia Weber stellte Roger Bier (r.) von der Handwerkskammer in einem Kurzvortrag die Berufsorientierungsaktivitäten der Kammer vor: BO-Infoveranstaltungen in Präsenz und virtuell an Schulen, Einsätze von Ausbildungsbotschaftern, Livestreams aus den Ausbildungswerkstätten der Berufsbildungs- und Technologiezentren der Handwerkskammer sowie ein umfangreiches Ferienprogramm in den Werkstätten gehören dazu.

Anschaulich berichtete Lara Fabienne Schäfer, Bäckerin und Konditorin, von ihrer ehrenamtlichen Arbeit als Ausbildungsbotschafterin der Handwerkskammer in den Schulen der Region. Authentisch informiert sie die Schüler über die Modalitäten einer Ausbildung im Handwerk wie Ausbildungsdauer und -vergütung, Arbeitszeiten und Aufstiegschancen.

Bei einer Führung durch die Ausbildungswerkstätten des Bildungszentrums konnten sich die Gäste abschließend einen Einblick in die Überbetriebliche Ausbildung im Handwerk verschaffen.