Sebastian, Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik 4. Ausbildungsjahr, 6 Wochen in England

Sebastian in England
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Sebastians Kommentar:    

Mein Name ist Sebastian Grimm, ich bin 20 Jahre alt und mache seit August 2008 eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker bei der Firma Steuer Landtechnik in Kusel. Als mein Chef Klaus Steuer mir die Möglichkeit eines Auslandspraktikums anbot, war ich sofort begeistert, denn ich bin immer daran interessiert Neues zu entdecken und zu sehen, welche Werkzeuge oder Arbeitsmethoden woanders eingesetzt werden.

Organisiert wurde der Auslandsaufenthalt von der Handwerkskammer der Pfalz. Für die finanzielle Unterstützung sorgte das EU-Programm Leonardo da Vinci. Das Land und den Zeitraum des Aufenthalts konnte ich mir selbst aussuchen. So entschied ich mich für sechs Wochen England. Mit Unterstützung von Fr. Walter-Zeyer, der Beraterin der Handwerkskammer, waren in drei Monaten die Planungen abgeschlossen. Den englischen Betrieb sowie die Gastfamilie hatte ich mir via Internet selbst ausgesucht.

Bei der englischen Firma wird an den gleichen Markenmodellen von Case IH gearbeitet wie in unserem Betrieb in Kusel. Meine Reise nach England trat ich mit dem eigenen Pkw an, da ich sonst keine Gelegenheit gehabt hätte, jeden Tag von meiner Gastfamilie zu dem 25 km entfernten Betrieb zu fahren. Der Linksverkehr in England war ebenfalls eine sehr interessante Erfahrung, hat mir aber keine weiteren Schwierigkeiten bereitet.
Um den Betrieb herum waren nur Felder und Wiesen. Die Firma hat 25 Mitarbeiter und einen Chef, die mich alle sehr herzlich aufnahmen. Ich durfte gleich von Anfang an richtig mitarbeiten. Jeder Mitarbeiter hat mir alles ganz genau erklärt. Das war oft sehr witzig, da die englischen Kollegen immer alles auf "Saarländisch" übersetzt haben wollten und sich darüber köstlich amüsierten.

Dort war alles doppelt so groß wie in unserer Werkstatt zuhause - die Halle, die Traktoren, die Maschinen - eben alles. Von den Kollegen hatte jeder einen eigenen Servicewagen, voll mit Werkzeug, Büchern und allem was man braucht, wenn man zu einem Kunden fährt. Zum ersten Mal stand ich vor einem riesigen Raupenschlepper mit 600 PS, den ich später voller Stolz einmal selbst fahren durfte.
In den nächsten Praktikumswochen bin ich oft mit meinen Kollegen zu den Kunden gefahren. Dadurch habe ich sehr viel von der Gegend gesehen und viele Menschen kennen gelernt. An den Wochenenden habe ich einen Ausflug nach London und zur Küste nach Southend on Sea gemacht oder bin mit meinem Gastfamilienvater zum Angeln gefahren.

England ist ein sehr weites Land mit vielen Ackerflächen und Landwirtschaft. Deshalb gibt es dort viele Farmer mit großen Betrieben und ebenso großen Traktoren. Es war eine Freude für mich, so viel Neues zu sehen und zu erleben. Die Arbeit hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich abends gerne mal länger gearbeitet habe. Die sechs Wochen vergingen wie im Flug. Das habe ich meinem Gastbetrieb zu verdanken, der mich hervorragend behandelt hat. Die Engländer sind ein ausgesprochen freundliches Volk. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Menschen, die mich unterstützt und gefördert haben, bedanken. Es war eine sehr lehrreiche Erfahrung, die ich jedem Auszubildenden nur empfehlen kann.