Sechs Fragen an unsere Sieger der Deutschen Meisterschaft im Handwerk
Eine Topleistung: Bei der Deutschen Meisterschaft des Handwerks sicherten sich 16 Gesellen aus der Pfalz den ersten Platz auf Landesebene. Sieben von ihnen überzeugten ausserdem beim Bundeswettbewerb von ihrem Können.
Warum haben Sie sich für den Beruf Automobilkaufmann entschieden?
Ich habe mich für meinen Beruf entschieden, weil Autos für mich bereits seit meiner frühen Kindheit eine zentrale Rolle gespielt haben. Allerdings absolvierte ich zuerst eine Ausbildung zum Bauzeichner mit Schwerpunkt Ingenieurbau und mit geplantem Studium im Anschluss. Damit wollte ich in die Fußstapfen der Familie treten. Mir war aber bereits während der Ausbildung bewusst, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Und so war ich schnell dazu entschlossen, doch die Ausbildung zum Automobilkaufmann zu beginnen.
Wie fühlt es sich an, zu den Landesbesten zu gehören?
Es ist natürlich ein tolles Gefühl zu wissen, dass die eigene Leistung weit über die der anderen hinausging, jedoch war das nie mein Maßstab. Ich hatte schon vom ersten Tag meiner Ausbildung an große Freude an meiner Arbeit. Eine gute Leistung zu erbringen stand für mich nie in Verbindung mit Stress oder Druck. Ich bin stolz auf jeden einzelnen von uns, der die Ausbildung abgeschlossen hat und den Beruf Automobilkaufmann weiterhin aufleben lässt.
Für welchen Moment geben Sie alles?
Der tollste Moment in meinem Job ist die Fahrzeugauslieferung. Es gibt nichts Schöneres, als die Freude und Aufregung in den Augen des Kunden zu sehen, wenn er sein Fahrzeug bei mir abholen kommt. Vor allem bei außergewöhnlichen Modellen oder wenn der Kunde lange auf sein Auto gespart hat, kann dieser Moment auch mal emotional werden. In diesen Augenblicken wird einem klar, dass man einen guten Job gemacht hat.
Was raten Sie Jugendlichen, die ihren Beruf noch suchen?
Ich gebe jedem Jugendlichen aus eigener Erfahrung mit, dass man auf das berühmte „Bauchgefühl“ hören sollte. Man darf sich nicht von der Meinung der anderen, oder von Oberflächlichkeiten wie Geld und vermeintliche Aufstiegschancen beeinflussen lassen. Unterm Strich sollte jeder das tun, was ihn erfüllt, denn im besten Fall macht man seinen Job ein Leben lang. Oder: „Wähle einen Beruf, den du liebst und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“
Warum haben Sie sich für ein Handwerk entschieden?
Ich komme ursprünglich aus der Industrie. Meine zweite Ausbildung habe ich anschließend im Handwerk absolviert. Kurz gesagt: Handwerk ist Leben. Das Handwerk steigert meine Lebensqualität, meine Lebensfreude und motiviert, jeden Morgen aufs Neue aufzustehen.
Wie fühlt es sich an, Bundessieger zu sein?
Das nehme ich mir jetzt nicht so sehr zu herzen. Ich bin mir sicher, im Handwerk gibt es so viele, die noch um einiges begabter sind. Deswegen sehe ich das alles ganz neutral.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Handwerk am meisten?
Mir gefällt es, nicht nach irgendeiner Schablone zu arbeiten; selbst nachzudenken und für jede Situation und Problem eine individuelle Lösung zu suchen. Mein Beruf bietet mir eine sehr gesunde Mischung aus Planung, Kundenkontakt und Umsetzung der Arbeit. Ich mag meinen Job von A bis Z. Er ist so abwechslungsreich, dass ich jeden Tag etwas Neues machen darf.
Was sind Ihre nächsten beruflichen Ziele?
Ich bin aktuell dabei meinen Meisterbrief im Elektrohandwerk zu machen. Ich kann mir gut vorstellen, später einmal einen eigenen Betrieb zu eröffnen.
Was raten Sie Jugendlichen, die ihren Beruf noch suchen?
Mit dem Handwerk macht man nichts falsch. Auch wenn manche einen Handwerker nicht so hoch ansehen, sollte man sich davon nicht beeinflussen lassen.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Handwerk am meisten?
Am Gerüstbauer-Handwerk gefällt mir vor allem die Vielfältigkeit, da keine Baustelle der anderen gleicht. Außerdem sieht man relativ schnell Ergebnisse und kann stolz darauf sein, was man am Ende des Tages geleistet hat.
Was sind Ihre nächsten beruflichen Ziele?
Aktuell besuche ich einen Meister-Kurs. Danach möchte ich in den elterlichen Betrieb einsteigen und mich in Richtung Spezialgerüste weiterentwickeln
Was raten Sie Jugendlichen, die ihren Beruf noch suchen?
Jüngeren Menschen empfehle ich, einfach mal ein paar Praktika zu machen und zu schauen, ob die Arbeit Spaß macht. Und man sollte keine Angst davor haben, nicht sofort das Richtige zu finden. Denn eine andere Laufbahn kann man jederzeit einschlagen.
Warum haben Sie sich für ein Handwerk entschieden?
Mir macht es unglaublich Spaß, etwas Praktisches mit meinen Händen zu machen, bei dem man aber auch immer seinen Kopf anstrengen muss. Ich finde die Abwechslung toll und den großen Schatz an Wissen, den ich durch meine Arbeit bekomme.
Wie fühlt es sich an, Bundessiegerin zu sein?
Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass man zu den Besten dieses Jahres gehört. Und dass sich die ganze harte Arbeit gelohnt hat.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Handwerk am meisten?
Ich finde es toll, einen Beruf auszuüben, der relativ selten ist. Und der außerdem die Menschen auch mal zum Staunen bringt. Für mich ist das Arbeiten mit Gold immer noch etwas ganz Besonderes. Die große Vielfalt an Arbeiten, die ich mit meinem Handwerk ausführen kann, bringt Abwechslung in den beruflichen Alltag.
Für welchen Moment geben Sie alles?
Für den Moment, wenn die Kunden das Ergebnis meiner Arbeit zum ersten Mal sehen und sich daran erfreuen. Es ist wirklich schön, wenn meine Arbeit, etwa ein schöner Handarbeitsrahmen für ein Gemälde, die Kunden zum Lächeln bringt.
Was sind Ihre nächsten beruflichen Ziele?
Im Moment absolviere ich die Weiterbildung zur Meisterin im Vergolderhandwerk in München.
Was raten Sie Jugendlichen, die ihren Beruf noch suchen?
Ich wusste nach der Schule nicht gleich, dass ich Vergolderin werden möchte. Ich habe aber ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege absolviert und bin so zu meinem Beruf gekommen. Darum würde ich sagen: Ein Freiwilliges Soziales Jahr kann helfen, den richtigen Weg zu finden.
Warum haben Sie sich für ein Handwerk entschieden?
Ich schätze die Möglichkeit, mit meinen Händen etwas Greifbares zu schaffen. Handwerk bietet Kreativität und Vielfalt. Und die direkte Verbindung zwischen Arbeit und Ergebnis ist sehr befriedigend. Außerdem sehe ich den Handwerksberuf als eine wertvolle Möglichkeit, traditionelles Wissen und Fertigkeiten zu bewahren und weiterzugeben.
Wie fühlt es sich an, den 1. Platz belegt zu haben?
Ich bin sehr stolz. Der 1. Platz ist eine Anerkennung für harte Arbeit und Engagement. Außerdem ist er eine große Motivation für mich, weiterhin mein Bestes zu geben. Die Auszeichnung eröffnet oft auch neue Möglichkeiten im Beruf.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Handwerk am meisten?
Am Handwerk des Galvanisierens gefällt mir besonders die Kombination aus Technik und Kreativität. Es ist faszinierend, wie durch chemische Prozesse und präzise Steuerung von Bedingungen verschiedene Oberflächenveredelungen erzielt werden können. Zudem ermöglicht das Galvanisieren eine nachhaltige Nutzung von Materialien, indem es deren Lebensdauer verlängert und sie vor Korrosion schützt.
Für welchen Moment geben Sie alles?
Ein wichtiger Moment im Berufsalltag eines Galvaniseurs ist oft die Qualitätskontrolle nach einem galvanischen Prozess. In diesem Moment gibt man alles, um sicherzustellen, dass die Beschichtung den höchsten Standards entspricht. Der Stolz, ein fehlerfreies Produkt zu liefern, und das Wissen, dass die Arbeit direkt zur Langlebigkeit und Funktionalität eines Produkts beiträgt, machen diesen Moment entscheidend.
Was sind Ihre nächsten beruflichen Ziele?
Die Weiterbildung zum Galvaniseurmeister. Denn ich möchte meinem Handwerk treu bleiben und mich weiterbilden.
Was raten Sie Jugendlichen, die ihren Beruf noch suchen?
Ich empfehle ihnen, sich Zeit zu nehmen, um ihre Interessen und Stärken zu erkunden. Praktika oder Schnupperkurse können helfen, verschiedene Berufe kennenzulernen. Wichtig ist auch, offen für neue Erfahrungen zu sein und sich nicht von Ängsten leiten zu lassen. Ein Beruf sollte sowohl Herausforderungen bieten als auch Freude bereiten.
Warum haben Sie sich für ein Handwerk entschieden?
Seit ich denken kann ist das Mountainbiken Teil meines Lebens. Ich habe schon immer viel an meinen Rädern geschraubt. Es war dann relativ schnell klar, dass ich mein Hobby zum Beruf machen möchte.
Wie fühlt es sich an, 2. Bundessieger zu sein?
Es ist ein gutes Gefühl, so weit gekommen zu sein, und eine Bestätigung für mich, den richtigen Beruf gewählt zu haben.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Handwerk am meisten?
Mit den Händen selbst etwas machen zu können und danach direkt zu sehen, was man erreicht hat.
Für welchen Moment geben Sie alles?
Für die Perfektion meiner Arbeit. Um dann zu sehen, wie die Kunden mit Freude das Geschäft verlassen.
Was sind Ihre nächsten beruflichen Ziele?
Ich werde 2025 meine Weiterbildung zum Meister beginnen.
Was raten Sie Jugendlichen, die ihren Beruf noch suchen?
Macht Praktika, die euch bei der Entscheidung helfen können. Informiert euch über die Berufe im Internet und sammelt Eindrücke.
Warum haben Sie sich für ein Handwerk entschieden?
Ich wollte schon immer einen Beruf lernen, der zeigt, was man mit den Händen herstellen kann. Und mir war der Kontakt zu Menschen wichtig.
Wie fühlt es sich an, Landessiegerin zu sein?
Zu den Landesbesten zu gehören ist ein tolles Gefühl. Mich macht das sehr stolz.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Handwerk am meisten?
Die Kreativität, die Vielfalt und der soziale Kontakt.
Für welchen Moment geben Sie alles?
Dafür, dass meine Arbeit die Kunden glücklich macht.
Was sind Ihre nächsten beruflichen Ziele?
Ich möchte zunächst eine Weiterbildung zur Verkaufsleiterin machen und danach Lebensmitteltechnikerin lernen.
Was raten Sie Jugendlichen, die ihren Beruf noch suchen?
Mit einer Ausbildung im Handwerk kann man sehr viel erreichen. Man hat unter anderem die Chance auf verschiedene Weiterbildungen. Die Teilnahme an den Kammer- und Landesentscheiden sowie bei den Young Talentdays in München sind außerdem wertvolle Erfahrungen.
Warum haben Sie sich für ein Handwerk entschieden?
Ich habe schon während meiner Schulzeit festgestellt, dass ich gerne draußen bin. Und dass ich etwas Kreatives mit meinen Händen schaffen möchte. Außerdem bin ich ein Mensch, der viel Bewegung braucht. Den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen, das wäre nichts für mich.
Wie fühlt es sich an, Landessieger zu sein?
Es ist ein tolles Gefühl, zu den besten Auszubildenden des Landes zu gehören. Ich habe das gar nicht erwartet und bin schon stolz darauf.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Handwerk am meisten?
In meinem Handwerk, besonders im Bereich Restaurierung, arbeitet man viel auf der Baustelle. Man steht also nicht nur in der Werkstatt. Das ist zwar in Ordnung und gehört auch dazu. Aber die Arbeit am Stein selbst macht mir am meisten Spaß: wenn aus einem Rohblock ein schönes Stück wird – das ist ein tolles Gefühl.
Für welchen Moment geben Sie alles?
Ganz besonders strenge ich mich an, wenn es um Genauigkeit geht. Bei den Maßen einer Fensterbank oder eines Postaments aus Naturstein kommt es zum Beispiel oft auf Millimeter an. Da muss einfach alles stimmen.
Was sind Ihre nächsten beruflichen Ziele?
Ganz allgemein möchte ich meine Fähigkeiten immer weiter verbessern und noch viel dazulernen. In absehbarer Zeit will ich meinen Meister machen, damit ich irgendwann selbst einen Betrieb führen kann. Ich könnte mir auch vorstellen, eine Zeit lang ins Ausland zu gehen, um dort zum Beispiel in einer Bauhütte zu arbeiten.
Was raten Sie Jugendlichen, die ihren Beruf noch suchen?
Mir haben Praktika bei der Berufsfindung sehr geholfen. Man erkennt dabei schnell, ob einem der Beruf liegen könnte oder nicht. Außerdem sollte man auf sein Herz hören. Und nicht darauf, dass andere Leute vielleicht von einem erwarten, dass man studiert.
Warum haben Sie sich für ein Handwerk entschieden?
Mein Traum war es immer, draußen an der frischen Luft und mit Maschinen zu arbeiten. Zudem wollte ich etwas bewegen und am Ende des Tages sehen, was ich gearbeitet habe.
Wie fühlt es sich an, Landessieger zu sein?
Es ist ein besonderes Gefühl, das meine Leistung ehrt.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Handwerk am meisten?
Die Arbeit an der frischen Luft, das Konstruieren von verschiedenen Bauwerken – und die Arbeit mit den besten Kollegen.
Für welchen Moment geben Sie alles?
Dafür, sobald eine Baustelle beendet und alles komplett fertig ist, den Auftraggeber glücklich zu sehen. Und für das alltägliche Vertrauen der Kollegen.
Was sind Ihre nächsten beruflichen Ziele?
Als nächstes strebe ich den Meistertitel an.
Was raten Sie Jugendlichen, die ihren Beruf noch suchen?
Geht in die Welt und schaut was sie zu bieten hat, probiert aus, macht etwas, Handwerk ist geil.
Die Sieger aus der Pfalz:
1. Bundessiegerinnen und Bundessieger
Automobilkaufmann Bastian Anton (Böbingen); Elektroniker David Vogel (Schönenberg-Kübelberg), Fachrichtung: Energie und Gebäudetechnik; Gerüstbauer Eric Schreber (Maikammer); Vergolderin Chiara Gaugel (Mainhardt)
1. Platz
Oberflächenbeschichter Niclas Scharding (Landau)
2. Bundessiegerinnen und Bundessieger
Verfahrenstechnologe Joao Pedro Baptista Oliveira (Böhl-Iggelheim), Fachrichtung: Müllerei; Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliererin Evelyn Miller (Rodalben); Zweiradmechatroniker Jannis Nikolaus (Wernersberg), Fachrichtung: Fahrradtechnik
1. Landessiegerinnen und Landessieger
Anlagenmechaniker Ali Turan (Pirmasens), Fachrichtung: Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik; Fachverkäuferin Leonie Diehl (Kaiserslautern), Fachrichtung: Bäckerei; Konditorin Maike Allies (Lingenfeld); Kosmetikerin Paula Carius (Zweibrücken); Maler und Lackiererin Nicole Roberson (Morlautern), Fachrichtung: Gestaltung und Instandhaltung; Steinmetz und Steinbildhauer Gabriel Ganz (Walzbachtal), Fachrichtung: Steinmetzarbeiten; Straßenbauer Luca Raßbach (Biedershausen); Zahntechnikerin Marie-Sophie Guth (Insheim)
2. Landessiegerinnen und Landessieger
Bäckerin Lena Grünhagen (Pirmasens); Dachdecker Tim Herzhauser (Otterberg); Fahrzeuglackierer Rovenas Ozelis (Landau); Kauffrau für Büromanagement Alexa Roth (Altenglan); Land- und Baumaschinenmechatroniker Jonas Noll (Käshofen); Maßschneiderin Salome Vester (Neustadt), Schwerpunkt: Damen; Raumausstatter Liam Boos (Ludwigshafen); Sattlerin Alexandra Funk (Gusenburg), Fachrichtung: Reitsportsattlerei; Zweiradmechatroniker Marius Hauck (Kleinkarlbach), Fachrichtung: Motorradtechnik
3. Landessiegerinnen und Landessieger
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Luca Schmitt (Rodenbach); Kraftfahrzeugmechatroniker Leon Vatter (Pirmasens); Maurer Thorben Metz (Mittelbrunn); Metallbauerin Paula Tretter(Neustadt), Fachrichtung: Konstruktionstechnik
4. Landessiegerinnen
Friseurin Noemi Ballbach (Pirmasens); Tischlerin Mia Weichmann (Eschbach)
1. Kammersieger
Zimmerer Philipp Lehmann (Rodalben)