21.02.2023Trotz Krisen: Weniger Betriebsaufgaben als befürchtet
In den letzten fünf Jahren blieb der Betriebsbestand der Handwerkskammer der Pfalz stabil – zeigt sogar ein leichtes Wachstum. Ein deutliches Zeichen für die Stabilität des pfälzischen Handwerks während des multiplen Krisenszenarios seit Beginn der Corona-Pandemie.
Mit Blick auf die gewaltigen wirtschaftlichen Herausforderungen, die das Handwerk seit Beginn der Corona-Pandemie zu bewältigen hat, ist es umso erfreulicher, dass der Betriebsbestand im pfälzischen Handwerk – die Zahl der in der Handwerksrolle der Handwerkskammer der Pfalz eingetragenen Unternehmen – seit 2018 stabil ist und sogar von 17.910 eingetragenen Betrieben (31. Dezember 2018) auf insgesamt 18.588 Betriebe (31. Dezember 2022) wachsen konnte (+ 678).
Zahl der Löschungen bleibt annähernd konstant
Die in der Handwerksrolle erfolgten Löschungen – beispielsweise durch Betriebsaufgaben oder -übergaben, Rechtsformwechsel u. a. – blieben über den Zeitraum der letzten fünf Jahre annähernd konstant (2018: 1.683 Löschungen, 2022: 1.436 Löschungen).
Wachstum bei den zulassungspflichtigen Handwerken
Die zulassungspflichtigen Handwerke (Anlage A) verzeichnen seit 2018 einen Anstieg auf insgesamt 11.676 Betriebe (+ 1.753). Der größte Anstieg erfolgte im Jahr 2020 mit der sogenannten „Rückvermeisterung“ von 12 Gewerken, die seit 2004 ohne meisterliche Qualifikation ausgeübt werden durften und nun wieder in die Meisterpflicht zurückgeführt wurden. Seit 2020 ging der Betriebsbestand bei den zulassungspflichtigen Handwerken allerdings wieder gering zurück (2020: 12.107 Betriebe; 2021: 11.898 Betriebe; 2022: 11.676 Betriebe).
Zulassungsfreie Handwerke und handwerksähnliche Gewerke bleiben stabil
Der Betriebsbestand bei den zulassungsfreien Handwerken (Anlage B1) bleibt konstant. So verringerte sich die Anzahl der zulassungsfreien Handwerksbetriebe im Zeitraum seit 2018 minimal auf 4.654 Betriebe (- 45).
Bei den handwerksähnlichen Gewerben (Anlage B2) stehen 3.287 Betrieben in 2018 insgesamt 2.258 Betrieben in 2022 gegenüber (- 1.029). Dieser Rückgang ist dadurch zu begründen, dass die Kosmetiker im Jahr 2021 den zulassungsfreien Handwerken (Anlage B1) neu zugeordnet und im Verzeichnis der handwerksähnlichen Gewerbe (Anlage B2) gestrichen wurden.
Beratungsschwerpunkt Gründung
Im Portfolio der Betriebsberatungsstelle der Handwerkskammer der Pfalz stellt die Gründungsberatung seit Jahren ein Schwerpunktthema dar. Mit insgesamt 296 Beratungen im Jahr 2022 machte sie etwa 32 % aller Beratungsfälle aus. Diese Entwicklung ist auch an der Zahl der erfolgten Existenzgründungen abzulesen. 2022 wurden im Kammerbezirk Pfalz insgesamt 1.641 Betriebe neu in die Handwerksrolle eingetragen.