Überbetriebliche Ausbildung (ÜLU)
ÜLU - Was nützt sie?
- ÜLU ist praktische Ausbildung. Sie vermittelt sowohl praktische Fertigkeiten als auch theoretische Kenntnisse. Sie hat mit der Berufsschule nichts zu tun, sondern ist die Ergänzung der Ausbildung im Betrieb. Sie ist sozusagen die "verlängerte Werkbank" des Betriebs.
- ÜLU ermöglicht eine sehr intensive und systematische praktische Ausbildung.
Grund: Die Ausbildung erfolgt in kleinen Gruppen bis zu 16 Lehrlingen durch überwiegend hauptberufliche Ausbilder, die sich voll dafür einsetzen, der Lehrlingsgruppe wichtige praktische Fertigkeiten beizubringen. ÜLU bedeutet für die Ausbildungsbetriebe eine echte Entlastung. Nicht alle Betriebe können es sich leisten, ihre Lehrlinge intensiv und anhaltend eine ganze Woche lang auszubilden, wie das in den ÜLU-Werkstätten geschieht. - ÜLU ist vom Ausbildungserfolg her gesehen im Vergleich zu den echten Kosten die günstigste Art der Ausbildung. Ein Meister, der gleich intensiv und systematisch ausbildet und dafür den Meisterlohn verrechnet, kommt auf eine etwa zehnmal höhere Summe als die durch öffentliche Zuschüsse ermäßigte Kursgebühr für einen ÜLU-Lehrgang ausmacht. ÜLU hilft den Betrieben zu sparen, da sie keine speziell für die Ausbildung notwendige Maschinen, Arbeitsplätze etc. anschaffen müssen.
- ÜLU ist keine "verlorene Zeit", die der Lehrling besser im Betrieb verbracht hätte. ÜLU-Ausbildungsleistungen dürfen von den Ausbildungsleistungen des Betriebes nicht abgezogen, sondern sie müssen hinzu gerechnet werden. In der Addition dieser beiden Ausbildungsleistungen liegt der Ausbildungserfolg und das sichtbar positive Ergebnis.
- ÜLU motiviert zu mehr Ausbildungsleistungen. Die Erfahrung zeigt: Die Lehrlinge gehen recht gerne zur ÜLU. Sie bekommen mehr Interesse an ihrer Ausbildung, was in den Betrieben positiv auffällt. Die Lehrlinge lernen in einer kürzeren Zeit mehr, sind einsatzfähiger und einsatzfreudiger. Auch den Ausbildern im Betrieb macht es mehr Freude, wenn sie feststellen, dass die gemeinsamen Bemühungen in der ÜLU-Werkstatt und im Betrieb auf fruchtbaren Boden fallen und dadurch die Lehrlinge ihre Ausbildung mit einem besseren Ergebnis abschließen.
Warum ist ÜLU notwendig?
- ÜLU ist notwendig geworden, weil die Berufsausbildung immer schwieriger geworden ist. Die Ausbildungsordnungen verlangen immer mehr.
- Die Ausbildungsbetriebe brauchen eine wirksame Entlastung, die Lehrlinge brauchen eine Ausbildung, die über die betriebliche Spezialisierung hinausreicht.
- Die Qualität der handwerklichen Berufsausbildung im dualen System wird durch die Zusammenarbeit von Handwerkskammern und Handwerkern ständig verbessert.
- In Zeiten des Schülertals wird das Handwerk in der Konkurrenz zu anderen Bildungssystemen und anderen Wirtschaftszweigen nur dann bestehen und qualifizierte Nachwuchskräfte bekommen können, wenn es mit der Qualität seiner Berufsausbildung werben kann.
- Dazu gehören die praxisnahe Ausbildung in den Betrieben, die Grundausbildung in Berufsfachschulen und nicht zuletzt immer mehr die intensive und systematische Vermittlung von praktischen Fertigkeiten in handwerkseigenen ÜLU-Werkstätten.
ÜLU Plus – Individualisierte Unterstützung während der Überbetrieblichen Ausbildung
Durch ÜLU Plus soll vor allem der Ausbildungserfolg gesichert werden. Hierbei können zahlreiche Unterstützungsangebote in Anspruch genommen werden. Diese können von Alphabetisierungsmaßnahmen oder Stütz- und Förderunterricht bis hin zu einem Betreuungskonzept reichen, das mit den Sozialarbeiterinnen abgestimmt ist. So kann der Leistungsstand der Auszubildenden verbessert werden.
Kontakt:
Standort Kaiserslautern
Katharina Slawek
Telefon 0631 3677-309
Mobil 0173-2952554
kslawek@hwk-pfalz.de
Standort Ludwigshafen
Meike Folgaria
Telefon 0621 53824-25
Mobil 0173-8996766
mfolgaria@hwk-pfalz.de
Das Angebot ÜLU Plus der Handwerkskammer der Pfalz ist für Ausbildungsbetriebe, Eltern und Auszubildende kostenlos.
Das Projekt wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz gefördert.
Zur Zeit werden in folgenden Berufen überbetriebliche Lehrgänge durchgeführt:
- Anlagenmechaniker*in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
- Elektroniker*in / Informationselektroniker*in
- Feinwerkmechaniker*in / Zerspanungsmechaniker*in
- Friseur*in
- Kaufleute für Büromanagement
- Kfz-Mechatroniker*in / Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker*in
- Land- und Baumschinenmechatroniker*in
- Maler- und Lackierer*in / Fahrzeuglackierer*in
- Metallbauer*in
- Tischler*in
Infos zu den Inhalten der Maßnahmen finden Sie hier.
Die neuen Block- und Terminpläne für das kommende Ausbildungsjahr 2024/2025 sind nach Einzugsbereichen der überbetrieblichen Einrichtungen der Handwerkskammer und den dort zuständigen berufsbildenden Schulen verfügbar. Die Pläne innerhalb der einzelnen BBS sind nach Lehrjahren und Berufen abrufbar.
Sollten sich zwischenzeitlich Änderungen in einzelnen Terminplänen ergeben, werden Sie an dieser Stelle informiert bzw. darauf hingewiesen.
Kaiserslautern: BBS Technik I Kaiserslautern, BBS Kusel, BBS Pirmasens
Ludwigshafen: BBS Technik II Ludwigshafen
Landau: BBS Neustadt
Stand: Juni 2024